Ein Bauvorhaben auf dem Praxisbetrieb von Armin Amberger in Türkheim wurde vom Berufsgrundschuljahr Landwirt/-in der Staatlichen Berufsschule Mindelheim genutzt, um sich über naturschutzrechtliche Eingriffsregelungen zu informieren.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz muss jeglicher Flächenverbrauch im Außenbereich durch eine Ausgleichsmaßnahme kompensiert werden. Auf dem Betrieb des Praxismeisters Amberger musste somit für die Erweiterung einer Maschinenhalle als Kompensationsmaßnahme eine 6-reihige Hecke sowie mehrere Obstbäume gepflanzt werden.
Frau Fischer und Herr Orf vom Landratsamt Unterallgäu/Sachgebiet Naturschutz und Landschaftspflege steuerten ihre Fachkompetenz zur Planung und Umsetzung des Projekts bei. So wurden die Schülerinnen und Schüler zunächst über die rechtlichen Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes informiert, wobei insbesondere das Prinzip von Kompensationsmaßnahmen und entsprechende Planungsvorgaben besprochen wurde. Im Anschluss wurde erklärt, was bei der Pflanzenauswahl zu berücksichtigen ist und wie eine fachmännische Anordnung, Pflanzenvorbereitung und Pflanzung durchzuführen ist.
Mit viel Elan und Fleiß packten die Auszubildenden der Landwirtschaft mit Spaten und Pfahlramme körperlich kräftig an und führten nach der theoretischen Unterweisung die Kompensationsmaßnahme aus. Es wurden verschiedene heimische Straucharten wie Holzapfel, Wildbirne, Schlehe, Hasel, Hartriegel, Hundsrose und Baumarten Apfel, Birne und Spitzahorn gepflanzt.
Durch die Verwendung gebietsheimischer Gehölzarten wird somit ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Unterallgäu geleistet. Verschiedene Insekten und Tiere können durch die Neuanpflanzung einen neuen Lebensraum finden, sei es als Rückzugsgebiet, Nahrungsquelle oder Nistplatz. Eine große Bedeutung hierbei hat eine Hecke auch als Schutz des wertvollen Bodens vor Erosionsabtragungen. Darüber hinaus stellt die Pflanzung neben ihrem Beitrag zum Naturschutz auch eine Verschönerung des Landschaftsbildes dar.
Der Tag war eine lehrreiche Erfahrung für die Junglandwirte und auch ein positiver Beitrag für den Naturschutz.
