Bedeutung des Themas Kompensation für das Klima:
Eine Schule und einen Betrieb wirklich CO2-frei zu bekommen wäre Illusion. Was erreicht werden kann, ist eine Rückführung emittierten CO2 in den natürlichen Kreislauf, also CO2-Neutralität. Insofern sind alle Maßnahmen, die unvermeidliche CO2-Emissionen wieder in den Boden zurückführen oder zumindest in Form von Biomasse speichern, um dieses nicht in die Atmosphäre zu entlassen, enorm wichtig.
Foto: Heckenpflanzung der Landwirtschaftsabteilung
Auch wenn es zunächst paradox klingen mag, es ist deshalb besser, ein Moor zu entbuschen und es damit als CO2-Senke funktionsfähig zu halten, als hier Büsche und Bäume wachsen zu lassen, die das Moor austrocknen. Dadurch wird nämlich schon gespeichertes CO2 zusätzlich frei. Moore können CO2 in den Boden zurückführen und sind deshalb eine sehr kostengünstige CO2-Senke. Bäume und Büsche an anderer Stelle zu pflanzen macht ebenfalls Sinn, weil sie CO2 binden. Wir erkaufen uns dadurch aber nur Zeit, denn zurück in den Boden gelangt der Kohlenstoff dadurch noch nicht. Der Beruf des Landwirts, den wir an der Schule ausbilden, rückt diesbezüglich zunehmend in den Vordergrund.
Moorrenaturierung
Bedeutung des Themas Kompensation für unsere Schule:
Alle an unserer Schule gelehrten beruflichen Tätigkeiten sind mit CO2 – Emissionen verbunden. Die Kühltruhen eines Einzelhändlers emittieren genauso wie der Herd eines Kochs, das Nutzfahrzeug eines Mechatronikers oder der Schlepper eines Landwirts am Ende CO2, und zwar in einem Maße, wie man sie aus dem privaten Bereich kaum kennt. Umgekehrt haben Schüler handwerklicher Berufe aber oft auch sehr gute Möglichkeiten Kompensationsmaßnahmen zu verwirklichen, anderen Klassen bei der Umsetzung zu helfen oder in ihren Betrieben zusätzliche Maßnahmen umzusetzen. Diese Möglichkeiten wollen wir im Unterricht aufzeigen.
Was wurde bereits von uns erreicht:
Die BS Mindelheim und ihre Außenstellen engagiert sich schon seit ca. 20 Jahren im Biotop- und Artenschutz. Pflanzungen von Hecken, Streuobstwiesen oder artenreichen Grünflächen gehören im Beruf Landwirt zur Ausbildung. Klassen aus anderen Berufsbereichen führen aber ebenfalls entsprechende Maßnahmen durch. So wurde das Projekt „Wir übernehmen Verantwortung – Moorrenaturierung mit arbeitslosen Jugendlichen“ im ZDF heute Journal zur Eröffnung der UN-Dekade der Nachhaltigkeitsbildung in Deutschland und bei „ZDF Umwelt“ gezeigt.
Die Bay. Staatsregierung lud uns zudem auf ihren Pavillon auf der Bundesgartenschau nach München ein. Insgesamt wurden dabei 2 Moorflächen mit einer Gesamtfläche von ca. 2 ha renaturiert (d.h. von wasserentziehenden Büschen befreit), ein seltener Kalkmagerrasen erweitert (ca. 5000m²) und an anderen Stellen mehrere Hecken, z.T. mit dem Schnittmaterial des Moorprojektes, gepflanzt. Die Projektidee war Unterrichtsprinzip für insgesamt 8 Klassen in allen anderen Fächern (Deutsch, Religion/Ethik, EDV, Mathematik, … Sport).
Unsere Berufsintegrationsklassen haben eine Blühwiese mit Insektenhotel angelegt.
Projekt: Pflanzen einer Streuobstwiese und Durchführung von Obstbaumschnittkursen den Folgejahre durch die Landwirtschaftabteilung
Wir versuchen dabei immer, unsere Aktionen mit denen der Unteren Naturschutzbehörde und/oder die Landschaftspflege abzustimmen.