P-Klasse der Mittelschule Mindelheim schnuppert „Berufsschulluft“

Zurzeit gibt es wieder eine Lernortkooperation zwischen der Mittelschule Mindelheim und der Berufsschule Mindelheim. Die Initiative ging vom Staatlichen Schulamt in Absprache mit der Schulleitung der Mittelschule und der Berufsschule Mindelheim aus. Die planerische Umsetzung der Praxisklasse erfolgte durch Rektorin Simone Frischholz und Konrektorin Bianca Fendt. Da die Mittelschule Mindelheim das Schulprofil „Inklusion“ trägt, war naheliegend, das vom europäischen Sozialfonds finanzierte Projekt nach Mindelheim zu holen. Mit an Bord war von Beginn an der Sachaufwandsträger, der Schulverband Mindelheim, welcher die Notwendigkeit dieser Klasse sofort erkannt und mit unterstützt hat. Im September 2021 war es dann so weit und 19 SchülerInnen aus dem Landkreis Unterallgäu konnten ihr Schuljahr in der P-Klasse unter der Klassenleitung von Magdalena Janko-Wild starten.

Die SchülerInnen befinden sich im 8., 9. oder 10. Schulbesuchsjahr. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie aus der 6., 7., 8. oder 9. Klasse kommen. Sie werden durch eine spezifische Förderung mit hohem Praxisbezug zu einer positiven Lern- und Arbeitshaltung und insbesondere in der Teamfähigkeit geschult. Mithilfe einer eigenen Sozialpädagogin bekommen sie zusätzliche Unterstützung, zu einer positiven Lern- und Arbeitshaltung zu finden.  Am Ende des Schuljahres  kann entweder der Praxisklassenabschluss oder durch eine theorieentlastete Prüfung auch der Mittelschulabschluss erlangt werden. Ziel ist es, diese SchülerInnen in Kooperation mit außerschulischen Partnern und durch einen auf die Leistungsmöglichkeiten dieser SchülerInnen abgestimmten Unterrichts in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stabilisieren, die größten Defizite im Bereich der Kulturtechniken zu beheben und das Grundwissen und die Grundfertigkeiten vor allem in Deutsch und Mathematik zu festigen.

Berufsorientierung hat in der Praxisklasse einen immens hohen Stellenwert. Um diesen Anspruch gerecht zu werden, werden zahlreiche Maßnahmen angeboten. Die beiden großen Unterschiede zur Regelklasse liegen jedoch in den mindestens sechs Wochen Praktikum und dem Praxistag, der einmal pro Woche stattfindet. An diesem Tag beschäftigen sich die SchülerInnen acht Stunden lang ausschließlich mit ihren berufsorientierenden Fächern Technik, Wirtschaft und Ernährung und Soziales. Im Fach Wirtschaft werden die Fertigkeiten am Computer geschult, während sich im Fach Ernährung und Soziales alles um Lebensmittel und deren Zubereitung dreht. Eine neuartige und an der Mittelschule Mindelheim einzigartige Erfahrung erlangen sie im Fach Technik. Hier dürfen die Kinder schon einmal „Berufsschulluft“ schnuppern. Dank der engen Kooperation mit der Berufsschule Mindelheim ist es nun gelungen, dass die SchülerInnen der Praxisklasse im Werkraum der Berufsschule Mindelheim unter Anleitung der Fachllehrkraft Martin Müller fleißig raspeln, feilen, schleifen sowie Einiges mehr praxisnah lernen. Diese lernortnahe und schulartübergreifende Zusammenarbeit herstellen zu können, ist nicht selbstverständlich, sondern basiert auf der äußerst ausgeprägten Kooperationsbereitschaft der Berufsschule Mindelheim, insbesondere mit dessen Schulleiter Gottfried Göppel und dessen stellvertretenden Schulleiter Dr. Michael Vögele, welche sehr hinter dieser Maßnahme stehen.

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